Diesen Satz kennen vermutlich viele von uns, zumal er im Grundgesetz steht.
Mich beschäftigt diese Botschaft solange ich denken kann und ich wähle dabei, um mich darin zu üben, die Praxis der Achtsamkeit. Auf diese Weise schule ich meine Wahrnehmung aus dem Beobachter, ohne in Versuchung zu geraten, Menschen zu bewerten.
Aus der Tiefe meiner Seele grüße ich jeden Menschen als das Wesen, das er ist mit einem stillen “Namaste”, was soviel bedeutet wie ich verneige mich vor Dir oder ich grüße das Göttliche in Dir. Auf diese Weise sind wir ebenbürtig und es gibt kein drüber und kein drunter.
Für mich ist das eine Möglichkeit, die Würde eines jeden Menschen zu achten. Mich hat vor vielen Jahrzehnten eine Gefängnisdirektorin auf diesen Weg eingeladen. Ich habe als junge Psychologin in Berlin in einem Gefängnis gearbeitet, um verstehen zu lernen, wie werden Menschen straffällig. In Gesprächen, die die Direktorin mit Straftätern führte, es waren Menschen, die anderen Menschen das Leben genommen hatten, war ich Beisitzerin bei solchen Treffen. Was ich wahrnehmen durfte war, wie präsent und mit wieviel Achtung sie ihre Gespräche führte. Eines Tages fragte ich sie, wie ihr das möglich sei? “Frau Wuttke, dieser Mensch hat eine Würde, einfach, weil er ein Mensch ist, und so spreche ich mit ihm.”Das hat mich zutiefst berührt und in meiner Seele tiefe Resonanz erzeugt.
Ich wünsche uns allen eine würdevolle Haltung uns selbst und anderen gegenüber. Ein täglicher Weg zum inneren Frieden.