Vom Bildungssystem her betrachtet zunächst einmal gar nichts, vom Unternehmertum her betrachtet jede Menge. Das sagt schon das Wort Unternehmer; etwas unternehmen, etwas erschaffen, gestalten, kreativ sein, eigene Ideen in Form bringen, all das lernen wir als Kinder nicht in der Schule.
Schule kommt aus dem 19. Jahrhundert, da wurden Arbeiter gesucht, die am Fließband arbeiteten, da waren starre Strukturen notwendig, um gewisse Abläufe sicher zu stellen. Da stand die Entfaltung des Menschen zu einem kreativen Wesen nicht im Vordergrund.
Gern rufe ich dem Leser noch einmal ins Gedächtnis: Lernen hat etwas mit Verbundenheit, tragfähigen Beziehungen zu tun, um sich seiner Selbst bewusst zu werden.
Das Gefühl von Verbundenheit
Warum ist das so? Wir alle wachsen im Leib unserer Mutter zu einem Menschenkind heran. Die innige Verbindung über die Nabelschnur sorgt dafür, dass unser Gehirn nur den Kontext von Verbundenheit kennt, deshalb benötigen wir, um nachhaltig lernen zu können, das Gefühl von Verbundenheit.
Das Gehirn kennt von Natur aus keine Konkurrenz, sonst müsste es gegen sich selbst vorgehen. Wie also soll ein Kind in der Schule mit Konkurrenz umgehen, dieses Verhaltensmuster muss es erst einmal lernen, es ist widernatürlich und nicht in ihm angelegt.
Inzwischen wissen wir aus der systemischen Betrachtungsweise, das alles mit allem verbunden ist. Kein geringerer als Daniel Golemann lässt uns das wissen. Aus meiner Sicht verstoßen wir ständig gegen unserer eigenes natürliches System, das darauf mit Stress reagiert.
Entfaltung der eigenen Persönlichkeit
Kreativität wird ausgebildet, wenn wir etwas erforschen, unserer Lern- und Lebensfreude nachgehen, Herausforderungen selbst meistern. Es geht um die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit, um die vollumfängliche Potenzialentwicklung, um zu dem zu werden, was wir von Natur aus sind: authentische, selbstbestimmte schöpferische Menschen.
Hierzu brauche ich als Entdecker von bislang unbekannten Welten ebenso die Erfahrung von Gemeinschaft, in der Neues entdeckt wird, Feedback gegeben wird, wo gemeinsame Erfolge gefeiert werden können, wo Vielfalt gefördert wird.
In diesen schöpferischen Lernfeldern können soziale und emotionale Kompetenzen vom ich zum Du zum Wir ausgebildet und in Erfahrung gebracht werden, Vielfalt geschätzt wird, so dass jeder wesentlich mit seinen Fähigkeiten zu einem großes Ergebnis beitragen kann.
Es macht einen fundamentalen Unterschied, ob ich einen Stein behaue, oder mit anderen an einer Kathedrale arbeite, so die Metapher zu erfüllendem Kreieren und Gestalten von großen Zielen und Visionen.
In Schule, Ausbildungsbetrieben, Universitäten werden Kompetenzen vermittelt. Selbständiges, kritisches, visionäres, weit vorausschauendes Denken, all das führt in den Bildungsstätten ein stiefmütterliches Dasein.